Unsere Königin-Luise-Kirche

Lebendige Geschichte
 

Unsere Kirche ist mit ihrem 42 Meter hohen Turm seit über 100 Jahren das Wahrzeichen des Ortsteils Waidmannslust, der sich ab 1875 aus einer Ansammlung von Gartenlokalen, Vergnügungs- und Waldgaststätten zu einer Villenkolonie entwickelte. Die eigene Bahnstation beschleunigte das Wachstum der Siedlung, so dass schon 1896 der Ruf nach einer eigenen Kirche immer lauter wurde.

Kaiserin Auguste Viktoria, die sich darum bemühte, über die bedrohlich schnell gewachsene Reichshauptstadt ein soziales und kirchliches Netz zu legen, übernahm auch das Protektorat für die – zunächst neobarock – geplante Kirche in Waidmannslust. Kaiser Wilhelm II. persönlich regte an, den Kirchbau im altmärkischen Stil auszuführen. Dabei sollte der Ostgiebel dem Rathaus von Tangermünde/Elbe nachempfunden werden.

1912 fand die Grundsteinlegung statt. Für das Sockelmauerwerk und den Turm verwendete man Rüdersdorfer Kalkstein, für die Fenstereinrahmungen Muschelkalk. Das übrige Mauerwerk wurde mit Rathenower Handstrichsteinen ausgeführt. Unter Anwesenheit der kaiserlichen Prinzen konnte – schon nach weniger als einem Jahr Bauzeit – am 9. Oktober 1913 die Kirche geweiht werden. Sie erhielt den Namen des nationalen Idols aus der Zeit der preußischen Befreiungskriege. Königin Luise zum Gedenken schuf der Bildhauer Breitkopf eine Plastik aus Kunststein, die in einer Nische über dem Eingang aufgestellt wurde.

Im 2. Weltkrieg erlitt unsere Kirche durch eine Luftmine erhebliche Schäden, die erst Anfang der 50er Jahre beseitigt werden konnten. Seit 1966 hat sie auch wieder eine neue Orgel, ein Instrument von hervorragender, weit über die Ortsgrenzen hinaus gerühmter Klangqualität.

Weitere Fotos und ein 360 Grad Panorama der Königin-Luise-Kirche finden Sie hier.

Die Königin-Luise-Kirche muss erhalten werden!

Der Zahn der Zeit nagt an dem über 100-jährigen Baudenkmal. Damit es uns als Gotteshaus, als beliebte Tauf- und Hochzeitskirche, als Konzertsaal und Raum für Theater- und Vortragsveranstaltungen – kurz: als kultureller Mittelpunkt zwischen Wittenau und Hermsdorf – erhalten bleiben kann, wurde im Jahr 2016 mit der dringend erforderlichen Sanierung von Turm, Dach und Schmuckgiebel begonnen. Der Förderverein der Königin-Luise-Kirche konnte der Gemeinde dafür als bisher 80.000 € zur Verfügung stellen. Da die Gesamtkosten für die Sanierung um ein Vielfaches höher liegen und die Zuschüsse von Landeskirche und Denkmalschutz nicht ausreichen, bittet der Förderverein alle Waidmannsluster um Spenden. Auch die Erlöse von Benefizkonzerten und Vortragsveranstaltungen sollen zur Finanzierung der weiteren Baumaßnahmen verwendet werden.

Fotos: Wolfgang Nieschalk

Die Kirche um 1930

Foto aus dem Kirchenführer